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Germany, July 2020

Meininger Weinwelt | AUF EIN GLAS MIT ... LAURENZ (LENZ) MOSER

Laurenz (Lenz) Moserist Spross der gleichnamigen
österreichischen Weindynastie. Nach dem Ausscheiden aus dem Familienunternehmen war er bis Ende 2004 Geschäftsführer der Robert Mondavi Europe GmbH; 2005 geschäftsführender Gesellschafter von TxB International Fine Wines GmbH sowie Partner bei Laurenz Five Fine Wine GmbH. Seit 2015 ist Lenz Moser Chief Winemaker
seines Château Changyu Moser XV und wickelt internationale Projekte mit dem eigenen Unternehmen Lenz Moser Projects ab. www.changyu-moser-xv.de

Lenz, Du hast ein Weingut in China, wohnst in Österreich und vertreibst Deine Weine auf der ganzen Welt – wie geht das derzeit?

Ich hatte das Glück, im Januar noch die Blends für die 2020er-Abfüllungen zu machen … Seither „wechatten“ wir wöchentlich, um die Ernte vorzubereiten – das funktioniert super. Und mir bleibt die Zeit, viel über Innovationen nachzudenken. Und wie gehen Deine Kollegen in China mit der Situation rund um Covid-19 um? Chinesisch cool. Man kann ja über viel diskutieren, aber wie China zunächst mit Covid-19 fertiggeworden
ist, nötigt mir Respekt ab. Es war eine drastisch harte Zeit, auch für meine Kollegen, jedoch sind sie jetzt wieder fröhlich und gehen ihrer Arbeit fast unbeeinträchtigt nach. Der Weinkonsum über Online-Kanäle und im Offtrade hat ja nicht gelitten. Gehen Dir Zoom- und Teams-Konferenzen nicht langsam auf den Nerv? Nö, ganz im Gegenteil! Als selbstständiger Unternehmer kann ich mir die elektronischen Gesprächshilfen sehr gut einteilen – also kein Overkill für mich. Zwei- bis dreimal am Tag Zoom oder Skype,dann wieder sehr viel Telefon – herrlich. Und ich habe mir fix vorgenommen, nur mehr dann zu reisen, wenns wirklich wichtig ist. Ich rechne mit etwa 50 Prozent weniger Reisen und die dann noch besser geplant. Auch ein Beitrag zur Verbesserung meines Carbon Footprints und meiner Lebensqualität.

Ist Dein nächster Ausflug nach Ningxia schon geplant?

Yap, zur Ernte natürlich – ich hoffe, dass sich die Gesamtsituation bis dahin sowohl in Europa als auch in China entspannt hat; dann geht’s ab nach Ningxia und rein in die Innovation. Denn die nächsten zweieinhalb Jahre haben wir uns ganz der Innovation
verschrieben (Biodynamie, Weingartenarbeit, neue Ideen zur Weinlese und im Keller, neue Fässer zur Lagerung, neue Weine und, und, und …). Vor zwei Jahren sprachen wir über das Projekt der chinesischen Regierung, den Wirtschaftszweig Wein so voranzutreiben, dass China im Jahr 2020 größter Weinproduzent der Welt wird. Wo steht China jetzt? Vergiss es – davon hat sich China weit entfernt! Seit Jahren gibt es kleinere Ernten, weniger Absatz von chinesischen Weinen und seit zwei Jahren auch
weniger Importe …

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